Nachrichten aus dem Hammerland

Aktuelles

aus der Verbandgemeinde Hamm (Sieg) und ihren Ortsgemeinden.

vERBANDSGEMEINDE HAMM (SIEG)

„Motivation und Verpflichtung zugleich“

Im Sinne des Miteinanders

Es war eine Sitzung der besonderen Art, denn formell handelte es sich bei Henrichs Amtseinführung um einen Tagesordnungspunkt der letzten Verbandsgemeinderatsitzung 2025. Doch da man die zum Jahresende anstehenden, sonstigen Beschlüsse bereits auf die vorangegangene Ratssitzung Ende November gelegt hatte, blieb nun mehr Zeit für die Ansprachen und Glückwunschbekundungen, die sich an die Amtseinführung anschlossen. In heimeliger Atmosphäre, zu musikalischer Begleitung von Amelie Pritz und Ramon Fuckert, zwischen Weihnachtsbaum und Buffetbereich, entfaltete sich ein gelungener Abend, der weniger irgendeine Politik, sondern das Miteinander in den Fokus stellte.

Nachdem alle Gäste vom ersten Beigeordneten Udo Seidler begrüßt worden waren, richtete er seine Ansprache an den Verwaltungschef und erklärte: „Egal, wie turbulent es wurde, du warst immer derjenige, der die Hand am Steuer behalten hat.“ Henrich habe die zusätzlichen Herausforderungen seiner ersten Amtszeit stets mit Überblick, Klarheit und Ruhe gemeistert.

Anschließend verlas Seidler die offizielle Ernennung von Dietmar Henrich zum Bürgermeister und überreichte dem Amtsträger die entsprechende Urkunde

 „Obwohl dies ein einfacher, formeller Akt zu sein scheint“, erklärte der frisch ernannte Bürgermeister im Anschluss, „- das ist für mich ein ganz besonderer, emotionaler Moment.“

In seiner Ansprache warf Henrich einen Blick zurück auf seine Anfänge in der Verwaltung als Auszubildener, bis hin zur Übernahme der Verwaltungsleitung. Sein Resümee: vieles in der Zeit und die Erfolge seien nicht selbstverständlich gewesen. Eine Verbandsgemeinde sei keine One-Man-Show, sie brauche stets ein starkes Team, um zu funktionieren. Dabei sei er stets dankbar dafür gewesen, dass sachliche und konstruktive Diskussionen das Streben nach vernünftigen und pragmatischen Lösungen -sowohl im Verbandsgemeinderat als auch in der Verwaltung – ermöglicht hätten.

Die vergangenen Jahre habe die Verwaltung vielem standgehalten und ungeahnte Herausforderungen meistern können: angefangen bei einer Bombendrohung im Rathaus zu Beginn von Henrichs erster Amtszeit 2018, über die Corona-Zeit bis hin zur gestiegenen finanziellen Belastung der Kommunen. Mit Hinblick auf seine Vision für die kommenden Jahre erklärte er: „Ich möchte dazu beitragen, dass die Verbandsgemeinde Hamm eine Verbandsgemeinde ist, in der man gerne lebt, weil sie sich weiterentwickelt und zwar für alle Generationen, ob jung oder alt – eine Verbandsgemeinde, die Innovationskraft entfaltet und auch für die heimische Wirtschaft da ist.“ Das Ergebnis seiner Wiederwahl sei für ihn Motivation und Verpflichtung zugleich, sich weiter mit aller Kraft für die Verbandsgemeinde einzusetzen.

Im Juni 2025 hatten die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Hamm Dietmar Henrich wiedergewählt. Dabei fielen 97,6 % der Wahlstimmen mit „Ja“ auf ihn. Ein nahezu „sozialistisches Ergebnis“, scherzte Fred Jüngerich bei seinen Grußworten – nicht nur in seiner Funktion als Vorsitzender der Kreisgruppe des Gemeinde- und Städtebundes und Bürgermeister der Nachbar-Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, sondern auch als langjähriger Bekannter und Freund des Wiedergewählten. Das Wahlergebnis sei auch ein Ausdruck für die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern seiner Verbandsgemeinde, die Bürgermeister Henrich bereits in seiner letzten Amtszeit gepflegt habe. „Du bist nicht nur Weltmeister der Herzen, lieber Dietmar, sondern auch der Urwahl.“

Landrat Dr. Peter Enders beglückwünschte den Bürgermeister ebenfalls persönlich zu seiner Wiederwahl und zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, der Kommunen zu „Heim- und Werkstätten der Demokratie“ erklärte. Dies gelte besonders für den ländlichen Raum, so Enders, wo die Nähe der Menschen untereinander noch ausgeprägter sei.

Als Sprecher der Fraktionen kam Wolfgang Fischer von der FWG-Fraktion im Verbandsgemeinderat in seinem Grußwort auf bereits angelaufene und bevorstehende Projekte, vergangene Erfolge und eine ganz besondere Anekdote aus Henrichs erster Amtszeit zu sprechen, die sein beherztes Handeln und seine Offenheit dafür unterstreiche, unkonventionelle Wege zum Erfolg zu finden: So berief der Bürgermeister in der Coronazeit eine wohl in ihrer Form im Land einzigartige Auto-Sitzung zusammen, als ein wichtiger Beschluss für einen Fördermittelantrag für die Breitscheidter Kita gefasst werden musste. Auf diese Weise konnte der Antrag gestellt werden, die Ansteckungsgefahr für die Mitglieder des Verbandsgemeinderates minimiert werden und im Anschluss an den bewilligten Antrag die Kita erweitert werden.

In diesem Sinne würden die aktuell im Verbandsgemeinderat vertretenen Fraktionen – FWG, CDU, SPD und Grüne – „wie in den vergangenen Jahren auch in Zukunft konstruktiv an den Problemen zusammenarbeiten und hoffentlich zu einem guten Schluss kommen“, so Fischer.Den Schluss bei den Grußworten machte der Breitscheidter Ortsbürgermeister Helmut Rötzel, der auch die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, mit nicht minder warmen Worten für den wiedergewählten Bürgermeister. „Die Zusammenarbeit mit dir, Dietmar, war und ist geprägt von Vertrauen, Fairness und war immer auf Augenhöhe“, erklärte er und dankte Henrich für seine „umgängliche, offene und lockere Art“. Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit sei die Beteiligung der Ortsgemeinden an der Antragstellung des großvolumigen Förderprogramm „regional.zukunft.nachhaltig“ (RZN), von dem man sich perspektivisch erhofft, viele kleine und manche größere Projekte und Wünsche aus den Ortsgemeinden umsetzen zu können.

Zum Abschluss überreichte der Breitscheidter im Namen der Ortsgemeinden Henrich für den Schreibtisch eine „Frust- und Freude“ -Box voller Süßigkeiten. Dazu gab Rötzel mit einem Augenzwinkern die originelle Verzehr-Anweisung: „Je nach Lust und Laune kann man die kleinen Tierchen genüsslich zu sich nehmen – oder man reißt ihnen den Kopf ab.“


Aus der Verwaltung überbrachte Marcel Ring – der durch einen krankheitsbedingten Ausfall für den Personalrat eingesprungen war – die Glückwünsche der Belegschaft und richtete in Anspielung auf Henrichs Sportbegeisterung mit einer Fußballmetapher seinen Blick auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Leitung und Personal, die notwendig sei, um die Verwaltung voranzubringen.

Nach dem Ende des offiziellen Teils und einem Abschlusssong durch das musikalische Begleit-Duo lud der Bürgermeister noch zu einem Imbiss und Gesprächen in gemütlicher Atmosphäre ein.

…einfach informiert: Hauptamtlicher Bürgermeister: Die Amtszeit des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde (VG) Hamm (Sieg) beginnt mit dem 01.01.2026 und beträgt 8 Jahre. Dietmar Henrich stammt aus Bruchertseifen, ist parteilos und in seiner Funktion als Bürgermeister außerdem stellv. Vorsitzender in der Kreisgruppe Altenkirchen des Gemeinde- und Städtebundes (ein Zusammenschluss aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen, der u.a. die Interessen der Kommunen gegenüber Land und Bund vertritt). Seit mehr als zehn Jahren ist er ehrenamtlicher Richter für das Sozialgericht Koblenz. Der hauptamtliche Bürgermeister wird stets von den Bürgerinnen und Bürgern der Ortsgemeinden, die der Verbandsgemeinde angehören, in einer Direktwahl gewählt (zuletzt in der VG Hamm (Sieg) im Juni 2025). Er ist Repräsentant der Kommune, Leiter der öffentlichen Verwaltung (des Rathauses) und Vorsitzender des Verbandsgemeinderats (zuletzt gewählt bei den Kommunalwahlen 2024) und seiner Ausschüsse. Dahingehend obliegt ihm die Vorbereitung und Ausführung der Beschlüsse des Verbandsgemeinderats. Die Verwaltung unterstützt und berät die Ortsgemeinden – im Rahmen des kommunalen Selbstverwaltungsrechts – bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Neben ihrer Tätigkeit als Sachbearbeiterin von verschiedensten Belangen der öffentlichen Ordnung in den Ortsgemeinden fungiert die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) auch als Trägerin von sieben kommunalen Kindertagesstätten und von den beiden Grundschulen in Hamm (Sieg) und Etzbach. Außerdem ist sie für die Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und den Brandschutz zuständig.